Alfriston, East Sussex: Angelsächsische Siedlungstradition im „1066 Country“ Die Besiedlung Englands durch die germanischen Stämme der Angeln, Sachsen und Jüten stand in direkter Verbindung zum Niedergang des Römischen Reichs und der daraus resultierenden territorialen Schrumpfung. Gegen 400 nach Christus zogen sich die Römer aus Britannien zurück und hinterließen ein machtpolitisches Vakuum, das durch die einwandernden Germanen gefüllt wurde. Diese Ansiedlungsprozesse verliefen nicht reibungslos, und die indigene Bevölkerung der romanisierten britischen Kelten zog sich in die unwegsamen und sicheren Regionen in Schottland, Wales, Cornwall und in die Bretagne zurück. Damit war der Weg frei für eine angelsächsische Besiedlung, die den geschichtlichen Verläufen trotzte und bis heute ein Merkmal der Region rund um das „1066 Country“ darstellt. Viele Orte in den Grafschaften Südostenglands stehen noch in der Tradition der frühmittelalterlichen angelsächsischen Besiedlung. Der Grafschaftsname Sussex bezieht sich zum Beispiel auf die sich ansiedelnden germanischen Sachsen. Und einige diese Orte tragen ihr sächsisches Erbe auch im Namen, wie Alfriston in East Sussex, das sich vom sächsischen Aelfrictun, d. h. das Dorf des Alfric, ableitet. Wenn auch die ursprüngliche sächsische Besiedlung heute nur mehr in Ansätzen sichtbar ist, so bietet Alfriston dennoch eine wunderbare Möglichkeit, eine Zeitreise in das mittelalterliche England zu unternehmen und dabei noch alle touristischen Annehmlichkeiten zu genießen. Alfriston High Street Das „George Inn“ – ein typisches englisches „Inn“ mit uriger Innenausstattung und mit einem exzellenten kulinarischen Angebot Die Dorfkirche von Alfriston stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurde auf eine kleine Erhebung am Cuckmere River gebaut und ist für ihre Architektur in Form eines Kreuzes bekannt. Saint Andrews Church am Village Green, Alfriston In der Nähe befindet sich mit dem Refektorium ein historisches Juwel, ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Die Erhaltung des mittelalterlichen Fachwerkhauses mit seinem Strohdach wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom National Trust übernommen. Das Gebäude selbst ist umgeben von einem typischen englischen Cottage Garden. Alfriston Clergy House Alfriston Clergy House, Eingangsportal |